Fernsehen im Jahr 1970
Das ZDF eröffnete das Fernsehjahr 1970 mit einem klassischen „Straßenfeger“: Der Krimi-Dreiteiler „11 Uhr 20“ mit Joachim Fuchsberger und Gila von Weitershausen als Ehepaar Wassem, das sich während seines Türkei-Urlaubes plötzlich in einen Mordfall verstrickt sieht, erzielte unglaubliche Einschaltquoten von mehr als 70 Prozent. Besonderheit damals: Alle drei Folgen wurden in Farbe ausgestrahlt.
Ebenfalls im ZDF starteten im Sommer zwei Comedy-Ereignisse, die sich schnell ihren festen Platz im Programm eroberten: Zunächst lief im Juni die nach dem populären britischen Komiker Benny Hill benannte Slapstick-Show an, dann folgte im Juli die erste Folge der Vorabendserie „Dick und Doof“. Die Reihe, in der alte Sketche des Schauspieler-Duos Stan Laurel und Oliver Hardy für das Fernsehen aufbereitet wurden, entwickelte sich zum einem großen Publikumserfolg. Im September präsentierte dann Wim Thoelke die erste Ausgabe seiner neuen Abendshow „Drei mal Neun“: Drei Kandidaten mußten sich nach kurzen Filmeinspielungen den Fragen des Quizmasters stellen und diese so schnell wie möglich beantworten – immer begleitet durch zahlreiche Showelemente und die Kommentare von „Wum“, dem Zeichentrick-Hund aus der Feder Loriots. Eine weitere Erfolgsgeschichte startete die ARD Ende November 1970, als sie mit „Taxi nach Leipzig“ die erste Folge der Krimiserie „Tatort“ ausstrahlte: Walter Richter als NDR-Kommissar Trimmel eröffnete damals die von den Landesanstalten produzierte Reihe. Bemerkenswert: Die „Tatort“-Premiere spielte in Zeiten von Willy Brandts Ostpolitik über weite Strecken in der ehemaligen DDR.
Schließlich betrat Ende des Jahres 1970 in der ARD noch ein elegant gekleideter Herr im schwarzem Anzug den Bildschirm: „Pan Tau“ eroberte mit seiner Zauber-Melone nicht nur unzählige Kinderherzen, sondern gewann als erfolgreiche Kinderserie auch zahlreiche internationale Auszeichnungen und stellte den Beginn einer ganzen Reihe erfolgreicher Kinderserien aus tschechoslowakischer Produktion im deutschen Fernsehen dar.
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