Musik im Jahr 1970
In der Geschichte der Rock- und Popmusik gilt 1970 als das Jahr der Hiobsbotschaften und des endgültigen Abgesangs auf die Flowerpower-Ära. Am 10.April gab Paul McCartney in London die offizielle Trennung der Beatles bekannt, nachdem es innerhalb der erfolgreichsten Band aller Zeiten schon seit längerem Differenzen gegeben hatte. Am 8.Mai 1970 erschien mit dem Soundtrack „Let it be“ zum gleichnamigen Dokumentarfilm die letzte offizielle Beatles-LP, auf der neben dem Titelsong solche Klassiker wie „Get back“ oder „Don’t let me down“ zu finden waren. Als dann mit Jimi Hendrix und Janis Joplin innerhalb weniger Wochen zwei Legenden des Rock `n´ Roll an den Folgen ihres Drogenkonsums starben, war der Traum von „Love&Peace“ endgültig ausgeträumt. Im Schatten dieser Ereignisse brachte das Jahr 1970 dennoch hervorragende Alben und Hits hervor. Die US-Band Creedence Clearwater Revival veröffentlichte im Juli ihre LP “Cosmo's Factory“, von der es insgesamt sechs Titel unter die Top-5 der US-Charts schafften, darunter Hits wie „Run Through the Jungle“ oder "Travelin' Band". Ein weiterer musikalischer Meilenstein war das dritte Album der englischen Hard- und Bluesrock-Pioniere „Led Zeppelin“. Aufgenommen in einem abgelegenen walisischen Landhaus ohne eigene Stromversorgung war das Album stark von Folkelementen beeinflußt, was bei Titeln wie „Gallows Pole“ und „Tangerin“ deutlich zu hören ist. Weitere Höhepunkte im ereignisreichen Musikjahr 1970: Die LP „Bridge Over Troubled Water“, das letzte gemeinsame Studioalbum von Simon&Garfunkel mit dem Nummer-1-Hit „El condor pasa“, Mungo Jerrys Debütsingle und Welterfolg „In the summertime“ oder – aus deutscher Sicht – Roy Black, der mit seinem Titel „Dein schönstes Geschenk“ für neun Wochen Platz 1 der Single-Charts belegen konnte.
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